Der Glaube ist eine feste Zuversicht dessen, was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Lutherbibel, Hebräerbrief, Kapitel 11, Vers 1

Liebe Gemeinde,

der oben stehende Satz ist ein sehr bekannter Satz der Bibel, weil er ein menschliches Grundgefühl ausdrückt. Glauben und Sehen wird als Gegensatz wahrgenommen. Viele Menschen denken, dass sie das, was sie sehen können, nicht mehr zu glauben brauchen, weil sie es nun wissen. Und was sie (noch) nicht sehen können, womit sie aber rechnen wollen, müssen sie glauben. So einfach ist es aber nicht! Es gibt zu viele Dinge, die wir zwar sehen oder mit anderen Sinnen wahrnehmen, die sich aber als Täuschung erweisen. Wenn Richter Zeugen befragen, stellen sie oft fest, dass die Menschen, die alle genau das Gleiche gesehen haben, sehr unterschiedliche Dinge wahrnehmen und sich dann auch noch ungenau daran erinnern. Und dann gibt es die vielen Dinge, die wir nicht sehen und niemals sehen werden, weil ihr Wesen unsichtbarer Natur ist, die aber dennoch die Grundpfeiler des Bildes sind, welches wir von uns haben: Geduld, Jähzorn, Güte, Gier, Neid, Freude, Glück, Liebe und vieles mehr. Gedanken zählen auch dazu. Sie bestimmen unser Leben, aber wir sehen sie nicht. 

In diesem Sinne ist auch der Glaube ein Wesen, das uns lebendig sein lässt. Er ist die Grundlage, auf der Hoffnung überhaupt möglich ist. Der Glaube ist ein Vermögen, welches uns in die Lage versetzt, über das Jetzt in Raum und Zeit hinauszublicken. 

Die Bibel hat dafür schöne Bilder gefunden, die Glauben zumindest vor unserem inneren Auge doch sichtbar machen.

  • Ein abgeschlagener Baum, aus dessen Stumpf ein neuer Trieb wächst.
  • Das Weizenkorn, welches Leben hervorbringt, wenn es seine Gestalt aufgibt.
  • Ein Senfkorn, welches zum Lebensraum für andere wird.

Viele dieser Bilder sind mit Jesus verknüpft. Sie alle bereiten uns darauf vor, den Weg, den Jesus an das Kreuz geht, nicht nur als das zu betrachten, was sichtbar ist, sondern durch und hinter dem sichtbaren Leid auch Gottes gütige Hand zu sehen, die ihn und uns hinter den sichbaren Horizont führt. Der Satz aus dem Hebräerbrief versucht den Glauben auch für die Vernunft verstehbar zu machen. Das ist gar nicht so einfach. Unten ist dieser Satz darum in verschiedenen Übersetzungen abgedruckt, die jeweils einen anderen Aspekt des Glaubens beleuchten.

Liebe Grüße- auch von Jutta Richter-Schröder und Gudrun Schlottmann-  Hardy Rheineck

Der erste Satz des 11. Kapitels des Hebräerbriefes in verschiedenen deutschen Bibelausgaben:

Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht. Einheitsübersetzung

Der Glaube aber ist eine Wirklichkeit dessen, was man hofft, ein Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. Elberfelder Bibel

Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft: Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht. Hoffnung für Alle

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. Schlachter Bibel

Der Glaube aber ist die Grundlegung dessen, was man erhofft, der Beweis für Dinge, die man nicht sieht. Zürcher Bibel

Glauben heißt Vertrauen, und im Vertrauen bezeugt sich die Wirklichkeit dessen, worauf wir hoffen. Das, was wir jetzt noch nicht sehen: im Vertrauen beweist es sich selbst. Gute Nachricht Bibel

Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge. Neue Genfer Übersetzung

Was ist also der Glaube? Er ist die Grundlage unserer Hoffnung, ein Überführtsein von Wirklichkeiten, die man nicht sieht. Neue evangelistische Übersetzung

Der Glaube ist ein Festhalten an dem, worauf man hofft- ein Überzeugtsein von Dingen, die nicht sichtbar sind. Basisbibel

 
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